katholisch.de: Interview mit einem Sprücheautomaten

Das Niveau von katholisch.de sinkt leider immer mehr ab. Hier als Beispiel ein Interview unter dem Titel „Schockierende Beobachtungen„: Wie kann man zu einem Interview eine sog. Theologin einladen, die doch ohne Gehaltverlust auch durch einen politisch-korrekten Sprücheautomaten ersetzt werden könnte?

… die Beobachtung, dass es Internetseiten gibt, die sich christlich nennen, aber zugleich rechtsextreme Inhalte verbreiten, …

Zunächst wäre zu erwarten, dass hier Internetseiten genannt werden, die sich christlich nennen, von rechtgläubigen Christen betrieben werden und rechtsextreme Inhalte verbreiten. Der Rückgriff auf kreuz.net zeigt, dass Frau Strube wohl ihre Schwierigkeiten hat, solche Seiten zu benennen. Außerdem ist es niveaulos, mit Verweisen auf ominöse Internetseiten einen Angriff auf gläubige Christen zu inszenieren.

… müssen wir uns aber auch mit dem Thema befassen, weil sich gezeigt hat, dass extrem rechte Einstellungen auch unter Christen verbreitet sind.

Von Frau Strube kann man wohl nichts anderes als beleidigende Äußerungen erwarten. Differenzieren ist nicht ihre Stärke. Kritisches Nachdenken ersetzt sie durch Schubladendenken. Zunächst wäre mal zu klären was rechte und rechtsradikale Einstellungen sind. „Rechts“ ist doch heute ein Schlagwort, das Menschen benutzen, die einer argumentativen Auseinandersetzung nicht gewachsen sind. Natürlich muss man sich solcher Schubladenbegriffe bedienen, wenn die Fähigkeit zum eigenen Denken verkümmert ist. Der Begriff „rechtsextrem“ klingt allerdings sehr nach Gewalt. Warum nennt Frau Strube keine Beispiele dafür, wo Christen zu Gewalt aufrufen. Merkwürdigerweise weiß man aus der breitflächig angelegten KFN-Studie von Prof. Dr. Christian Pfeiffer genau das Gegenteil: Je frommer, je religiöser junge Christen denken, desto friedlicher und toleranter sind sie eingestellt. Übrigens ergab sich bei jungen Muslimen das genaue Gegenteil: Je religiöser, desto aggressiver die jeweiligen Ansichten, desto gewaltbereiter die Personen insgesamt!

… dass vor allem die Überzeugung von der Überlegenheit des eigenen Glaubens über andere Glaubensweisen einhergeht mit weiteren Überlegenheits- und Ungleichwertigkeitsvorstellungen. Menschen, die eine solche religiöse Sichtweise rigoros vertreten, können bisweilen recht unbarmherzig, autoritär und menschenfeindlich sein.

Phrasen, Phrasen, nichts als Phrasen! Bei Fragen des Glaubens geht es nicht um Überlegenheit, sondern um Wahrheit. Es ist doch absurd, einer Glaubensgemeinschaft anzugehören von deren Wahrheit man nicht überzeugt ist. Und so ist also nach Frau Strubes Einschätzung bei den Menschen, die ihren Glauben für wahr halten, die Menschenfeindlichkeit überdurchschnittlich stark verbreitet. Diese Sichtweise belegt, dass diese angebliche Theologin jeden Realitätsbezug verloren hat. Ein Höhepunkt der Menschenfeindlichkeit ist doch mit Sicherheit auch die Tötung ungeborener Kinder im Mutterleib. Protestanten und Reformkatholiken lässt dieses Unrecht völlig kalt. Wer erhebt denn dagegen noch Einspruch? Das sind doch fast nur glaubenstreue Christen. Und wenn diese einen Gebetszug veranstalten, müssen Sie von der Polizei geschützt werden. Das ist eine schockierende Beobachtung. Weiß Frau Strube vielleicht zufällig, vor wem sie geschützt werden müssen?

Sehr konservative Menschen und Menschen, die sehr rigide Vorstellungen von „richtig“ und „falsch“ haben, befinden sich mit ihren Ansichten heute nicht mehr im gesellschaftlichen Mainstream.

Was sind das wohl für Menschen, die keine sehr rigiden (ein in diesem Zusammenhang völlig sinnloses Adjektiv) Vorstellungen von „richtig“ und „falsch“ haben? Ich nehme an, es sind diejenigen, denen es völlig egal ist, ob etwas richtig oder falsch ist, Hauptsache man schwimmt im Mainstream mit. Und da hat Frau Strube einmal ausnahmsweise etwas Richtiges gesagt: Menschen mit gesundem Urteilsvermögen befinden sich mit ihren Ansichten heute nicht mehr im gesellschaftlichen Mainstream.

Sie [Gruppen, die sich gegen Christenverfolgung einsetzen] erwecken den Eindruck, Christen wären immer nur Verfolgungsopfer, nie Täter, und sie würden ausschließlich durch Muslime verfolgt.

Das ist glatt gelogen. Auch in islamkritischen Kreisen wird die Verfolgung von Christen in kommunistischen Staaten wie Nordkorea oder Rot-China häufig thematisiert. Aber wer setzt sich denn überhaupt für die verfolgten Christen ein? Darüber sollte Frau Strube einmal nachdenken. Und wo bitte, findet eine Verfolgung Andersgläubiger durch Christen statt?

… Kampf für ein enges traditionelles Familienverständnis mit geschlechtsspezifischer Rollenaufteilung sowie im Kampf gegen alles, was ein solches Familienverständnis infrage stellt – sei es Frauenemanzipation oder Homosexualität.

Das Familienbild von Frau Strube wird hier deutlich, wenn sie kritisiert, dass die Homosexualität nicht in dieses Familienbild integriert ist. Wie wohltuend dagegen die klaren Aussagen der nigerianischen Bischofskonferenz, die jüngst feststellte, dass zahlreiche westliche Staaten „innerhalb ihrer Gesellschaft die Tür zur kulturellen Fäulnis homosexueller Subkultur öffnen“.

Zunächst gilt es, genau zu schauen, welche Glaubensweisen und Frömmigkeitsstile wie und warum mit politisch extrem rechten Einstellungen besonders deutlich harmonieren.

Das Geschwafel ist kaum erträglich. Bitte sagen Sie doch endlich, welche Glaubensweisen (was ist überhaupt eine Glaubensweise?) und welche Frömmigkeitsstile angeblich mit extrem rechten Einstellungen harmonieren. Bitte sagen Sie doch endlich, wo Sie Gewalt und Hass in diesen Frömmigkeitsstilen finden. Ich war auf der letzten „Demo für alle“ in Stuttgart. Ich habe alle Ansprachen gehört und dabei nicht eine Spur von Verachtung, Hass oder gar Gewaltbereitschaft ausmachen können. Ja, es gab Hasstiraden und Gewaltbereitschaft, aber die kamen von Homosexuellengruppen. Noch hat uns die Polizei vor diesen Gruppen geschützt. Es fragt sich, wie lange noch, wenn von Leuten wie Frau Strube diese Tatsachen verschwiegen und stattdessen gläubige Christen als rechtsextrem und somit gewaltbereit verleumdet werden

Zum Schluss noch zwei Zitate.

In der FAZ vom 29.12.2014 konnte man über den Zustand der christlichen Kirchen, für den auch Frau Strube mitverantwortlich ist, folgendes lesen:

Nein, eine Kirche kann weder allein als Arbeitgeber noch als Stütze des Sozialsystems ernst genommen werden, sondern nur als Glaubensgemeinschaft. Und genau das, die gemeinsamen Glaubensinhalte, hat sich weitgehend in Luft aufgelöst. … Selbst unter den Gläubigen werden zentrale Inhalte der christlichen Botschaft massenhaft abgelehnt. 60 Prozent glauben nicht an ein ewiges Leben.

Und zu Frau Strubes Bestreben, homosexuelle Praktiken in die Ehe zu integrieren ein Zitat von einer Homosexuellenseite:

Eine Beziehung zwischen Homosexuellen dauert im Durchschnitt nur 1,5 Jahre. Dies geht aus einer Studie aus den Niederlanden hervor, die von Dr. Maria Xiridou vom “Amsterdam Municipal Health Service” anhand von Gesundheitsaufzeichnungen junger Homosexueller durchgeführt und im Magazin „AIDS“ veröffentlicht wurde. Bei den Untersuchungen konnte auch festgestellt werden, dass Schwule durchschnittlich acht Partner pro Jahr außerhalb ihrer Hauptbeziehung haben.

Zum Interviewpartner:

Völlig überflüssig. Reine Gefälligkeitsfloskeln ohne jedes kritische Hinterfragen. Man hätte Frau Strube auch dozieren lassen können.

 

 

4 Kommentare zu „katholisch.de: Interview mit einem Sprücheautomaten

  1. Afrikanische Bischöfe haben eine Querverbindung von Homosexualität und dem Ausbruch von Seuchen wie Ebola hergestellt. Das ist in entsprechenden Ländern mit geringerem Bildungsstand ein regelrechter Aufruf zum Lynchverhalten mit der Folge von Ausgrenzung, psychischer Gewalt (mit unberechenbaren Folgen), körperlicher Übergriffe, schwer traumatisierender Gewalt, Verstümmelung und Körperverletzung bis hin zum Lynchmord.

      1. Erstens bin ich auf Tour und zweitens sind Ihre Ausführungen etwas abwegig. Es ist doch eine ganz simple Frage: Entsprechen homosexuelle Handlungen dem Willen Gottes oder nicht? Und sagen Sie nicht, dass man hier differenzieren müsse. Das muss man bei dieser Frage genau so wenig, wie bei der Frage, ob es richtig oder falsch ist, alkoholisiert mit dem Auto zu fahren.

  2. Ich selber bin heterosexuell orientiert, Gott hat mir allerdings ausdrücklich gesagt, daß homosexuelle Zärtlichkeit und Liebe auch völlig in Ordnung sind.
    Ich vermittle das für alle Menschen, die wegen ihrer nichtheterosexuellen Gefühle irgendwie in Probleme geraten, auch etwa im innerpsychischen Bereich.

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